Die Funktion der Sozialwissenschaft

Die Funktion der Sozialwissenschaft
Ab dem Moment, in dem eine Fachrichtung als Wissenschaft definiert wird, stellt sich zwangsläufig die Frage, welche Funktionen und Aufgaben diese Wissenschaft inne haben soll.

Die erste Funktion der Sozialwissenschaft ist die Erstellung von Informationen. Sie soll Erklärungen für gesellschaftliche Bedingungen liefern. Dies wird umso wichtiger, je komplizierter und unübersichtlicher eine Gesellschaft strukturiert ist. Der Einzelne fordert und wünscht für sich eine Übersicht über das verwirrende und ständig im Wandel befindliche Schema der zwischenmenschlichen Beziehungen. Neben der Frage nach dem Plan einer Gesellschaft steht natürlich auch die Suche nach dem Sinn der Verhältnisse.

Die zweite Funktion ist die der Stabilisierung der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse. Nach der Analyse des Bestehenden nimmt die Sozialwissenschaft eine wichtige gesellschaftspolitische Funktion wahr. Sie löst aktuelle soziale oder wirtschaftliche Fragen oder gibt zumindest Anregungen und Denkanstöße für Lösungen.
Die dritte Funktion ergibt sich aus dem Selbstverständnis der sozialen Wissenschaften, insbesondere der Soziologie und Politologie. Denn sie definieren sich selbst als kritische Wissenschaften. Deshalb ist es ihr Ziel, die Lebensbedingungen des Einzelnen und von ganzen Gruppen zu verbessern, beziehungsweise zu verändern.

Aus der Methodenforschung resultiert die vierte Funktion. Hier liefert die Sozialwissenschaft immer neues Material und neue Modelle, um das Verhalten des Individuums zu verstehen. An dieser Forschung ist die Wirtschaft besonders interessiert, denn wer den Menschen versteht, der kann ihn auch beeinflussen. Heute profitiert speziell die Werbewirtschaft in hohem Maße von den Erkenntnissen der Soziologie und Psychologie.

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Sozialwissenschaftliches Grundwissen